Unser Kleingartenverein – ein Zuhause für Honigbienen
Neben Wildbienen sind auch Honigbienen von Kleingärten und ihrer Pflanzenvielfalt begeistert. Durch den geschützten Lebensraum, den eine Kleingartenanlage bietet, können sie ohne Sorgen ihrem „Job“ nachgehen und fleißig Kultur- und Nutzpflanzen bestäuben. Natürlich sind auch wir Kleingärtner mit unserem Obst- und Gemüseanbau von den Bienen und anderen Bestäubern, wie zum Beispiel Hummeln, abhängig. Im Idealfall besteht zwischen dem Gärtner und den Bienen eine Symbiose, von der beide Seiten profitieren. So ist es nicht verwunderlich, dass auch in unserem Verein 10 Bienenstöcke des Imkers Ralf Matulat ein festes Zuhause gefunden haben. Unsere Bienen bestäuben im Frühjahr unsere Bäume und sorgen damit das ganze Jahr über für eine reiche Ernte. Da wir die Bienen als Teil unserer Gemeinschaft betrachten, achten wir besonders auf bienenfreundliche Gärten. Seit die Bienen im Jahr 2018 bei uns eingezogen sind, achten wir verstärkt auf bienenfreundliche, heimische Pflanzen und eine bienenfreundliche Gartengestaltung.


Diese Fürsorge zahlt sich aus. Denn neben der reinen Bestäubung sind Bienen auch immer Indikatoren für den Zustand der umgebenden Natur. Finden die Bienen alles, was sie zum Überleben brauchen, sind sie gesund und die Bienenvölker wachsen den ganzen Sommer über, tragen sie Honig ein, ist ihre Umgebung weitestgehend intakt. Bisher erfreuen sich unsere Bienen bester Gesundheit. Im Gegenzug konnte so mancher Gärtner rufen „Ralf! Hilfe!! Meine Bäume hängen so voll, die Äste brechen ab.“



Auch wenn die Honigbiene, dank ihrer Fürsorge durch die Imker, selbst nicht zu den bedrohten Arten gehört, viele Wildbienenarten trifft die rote Liste leider doch – mehr als 52 % der Arten (Stand 2011) sind in ihrem Bestand gefährdet1. Wildbienen haben im Vergleich zur Honigbiene eine sehr geringe Fortpflanzungsrate und einen sehr begrenzten Lebensraum. Neben der Intensivierung der Landwirtschaft stellt die Versiegelung von Flächen zum Beispiel für den zunehmenden Wohnungs- und Straßenbau grundsätzlich die größte Gefahr für Bienen dar. Lebensräume werden zerstört, Rückzugsorte und Nistplatzangebote gehen für die empfindlichen Tiere verloren. Dort wo oftmals aufgeräumte Kulturlandschaften dominieren, haben Wild- und Honigbienen kaum Überlebenschancen. Als erstes trifft es jene Arten, die nicht so umfänglich vom Menschen betreut werden, wie die Honigbienen.

Daher gilt es jede intakte Grünfläche, insbesondere in einer Bienenstadt wie Hohen Neuendorf, zu erhalten. Unsere Kleingärten bieten ein Zuhause, Nahrung und Sicherheit – kurz sie sind aktiver Umweltschutz. Unsere Bienen könnten ein Lied davon singen.
Katja / Parzelle 24
1Quelle: https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wildbienen