Es geht um Hohen Neuendorf. Es geht um die Zukunft.

Wer sind wir?
Wir sind Mitglieder der Kleingartenanlage (KGA) Am Feld direkt neben der Himmelspagode in Hohen Neuendorf.
Was wollen wir?
Wir möchten bleiben.
Was uns jetzt akut droht, ist die Abräumung der ganzen Kolonie. Die Stadt Hohen Neuendorf lehnt es aktuell ab, unseren Vertrag in einen unbefristeten Vertrag umzuwandeln, obwohl uns das seit Jahren in Aussicht gestellt wurde und wir alle Voraussetzungen der Stadt erfüllt haben.
Konkret wird gefordert, dass wir die Kolonie bis Ende Februar 2022 räumen – Bäume fällen, Pflanzen rausreißen und unsere Häuschen dem Erdboden gleichmachen.
Wir sind auch der Meinung, dass die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wichtig ist. Aber derzeit ist das Gelände rechtlich gesehen nicht bebaubar; dies zu ändern, erfordert eine Anpassung des Flächennutzungsplans bzw. die Aufstellung eines Bebauungsplans, der seitens der Stadtverordnetenversammlung abgestimmt werden muss. Erfahrungsgemäß ziehen sich solche Prozedere über Jahre. Zudem darf das Areal zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der lärmbelasteten Lage sowieso nicht mit Wohnungen bebaut werden. Auch ist bisher unklar, ob die Fläche tatsächlich benötigt werden wird oder ob nicht auch andere Flächen dafür in Frage kommen.
Im schlimmsten Fall wird die Anlage also jetzt abgerissen und liegt für die nächsten fünf bis sieben Jahre, vielleicht gar für immer, brach.
Hierbei geht es nicht nur um uns, sondern auch um Hohen Neuendorf. Die Stadt hat sich ehrgeizige Ziele zum Klima- und Artenschutz gesetzt, zu denen wir einen wichtigen Beitrag leisten :
- 2018 wurde für die Stadt Hohen Neuendorf der Klimanotstand ausgerufen. Demnach sollen die bestehenden Grünflächen erhalten bleiben und neue entstehen, und bei neuen Baumaßnahmen soll eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Mit unseren Kleingärten sind wir, anders als Privatgärten, zum Schutz heimischer Arten verpflichtet und unterstützen somit aktiv die Artenvielfalt.
- Hohen Neuendorf ist seit 2019 Bienenstadt und hat beschlossen, dies mit einem Gartenpreis zu unterstützen. Da sind wir die perfekten Kandidaten. In unseren Gärten stehen zeitweise bis zu 15 Bienenvölker. Die vielen Obstbäume und blühenden Stauden locken unzählige Wildbienen an, Insektenhotels bieten Unterschlupf.
Wir tun der Stadt Gutes. Wir tragen aktiv zum Artenschutz, Umweltschutz und zur CO2-Speicherung bei. Es gibt keine konkreten Baupläne, wir sollen dennoch unverzüglich gehen. Absurd, oder?
Was ist unsere Geschichte?
Seit 31 Jahren werden in der KGA Am Feld 40 Parzellen nach den Richtlinien des Bundeskleingartengesetztes bewirtschaftet. Es werden Gemüse und Obst angebaut. Bienen und Vögel fliegen herum. Viele der Häuschen wurden von den jetzigen Pächtern bei der Gründung selbst gebaut.
Aber die Kolonie ist mehr als nur ein Garten: es wird gemeinsam geredet, gearbeitet, gefeiert. Bei uns können die Kinder draußen spielen und Flora & Fauna erleben – besonders wichtig in Corona-Zeiten! Unsere Tore stehen allen offen, um durch die Gärten zu spazieren und die Natur zu genießen. Besuchen Sie uns gerne, wenn es wieder wärmer wird!